Prof. Dr. Michael Schulz

Geschäftsführer der Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH

Prof. Dr. Michael Schulz

Wir sind ein IT-Unternehmen, das sich – wie es schon der Name andeutet – vorrangig mit Industrieanalysen befasst. Dazu gehören insbesondere die Synchronisation, die Analyse und die Transformation von Maschinenzustandsdaten, die von einer Vielzahl spezifischer Sensoren erfasst werden. Wir verwenden dazu hauptsächlich Methoden, die heute gerne unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz zusammengefasst werden. Dadurch können wir mit unseren Algorithmen und ingenieurtechnischen Informationen nahezu alle Fragen über den "Gesundheitszustand" einer Maschine unserer Kundschaft beantworten, z. B. wann versagt welches Maschinenteil? Welches Betriebsregime schädigt die Maschine in welchem Umfang? Wo liegen die Ursachen für eine Initialschädigung? Letztendlich hilft unsere Arbeit unserer Kundschaft, kostspielige Reparaturen oder sogar schwerwiegende Schäden an dessen Maschinen und lange Stillstandszeiten zu vermeiden, damit Betriebskosten zu senken und die Maschinenauslastung erheblich zu verbessern.

Welchen unternehmerischen bzw. gesellschaftlichen Impact sehen Sie für Ihre Dienstleistung?

Unsere Dienstleistungen und Produkte haben einen wirtschaftlichen und einen gesellschaftlichen Impact. Wirtschaftlich besteht dieser darin, dass ohnehin auf der Feld- und Prozessleitebene für die Maschinensteuerung erzeugte Datenströme genutzt werden können, so dass a priori kein zusätzliches Sensorsystem nötig ist. IM&P bietet einen individuellen Service an, der von der Analyse der jeweiligen Maschinendaten, über die Entwicklung geeigneter Software bis hin zur Installation einer individuellen Komplettlösung auf den Servern der Kundschaft oder auch zur Fernüberwachung der Maschinen durch IM&P geht.

Der gesellschaftliche Impact besteht darin, dass Maschinen besser und intensiver genutzt werden können. Damit werden wertvolle Ressourcen geschont und die Umweltbelastungen reduziert. So können durch die Software der IM&P Windenergieanlagen wesentlich besser ausgelastet werden. Schäden werden schon in ihrer Entstehungsphase erkannt und über einen längeren Zeitraum verlässlich vorhergesagt, so dass unnötige Stillstände vermieden werden. Fehlfunktionen können in den windarmen Zeiten im Sommer und Winter beseitigt werden. Und unsere moderne Steuerungssoftware hat das Potenzial, die Anlagen optimal "am Wind" zu halten. In summa kann durch IM&P-Software die Ausbeute an grüner Energie um bis zu 10 Prozent gesteigert werden.

Was schätzen Sie am Weinberg Campus?

Was spricht alles für den Weinberg-Campus? Natürlich die Nähe zur Universität und den hier angesiedelten Forschungsinstituten. Aber auch die Infrastruktur, die möglichen Kontakte zu anderen jungen Unternehmen und die ansprechenden Gebäude sind wesentliche Faktoren, die für uns zu der Standortwahl geführt haben. Die Umgebung ist inspirierend und gleichzeitig auch repräsentativ – nicht zuletzt ein Vorteil, der sich bei Kundschaftsbesuchen durchaus bemerkbar macht.

Welche Vision haben Sie für den Weinberg Campus? 

Ich möchte das mal in einem Bild beschreiben. Der Weinberg Campus ähnelt hier einer Baumschule. Die jungen Unternehmen sind dabei die Setzlinge. Ein Teil wird nach einer bestimmten Zeit an einen anderen Standort versetzt und kultiviert. Vielleicht wird ein Teil auch eingehen. Aber einige werden auch zu stattlichen, fest verwurzelten Bäumen, die viele Früchte tragen und vielleicht auch den Samen für die nächste Generation neuer Setzlinge spenden. Und genau das sehe ich als mögliche Vision für den Campus.

Fällt Ihnen eine Geschichte ein, die Sie mit dem Weinberg Campus verbinden?

Es ist nicht direkt eine Geschichte oder Begebenheit; eher eine Anregung. Ein Kollege war vor ein paar Monaten zu Besuch und übernachtete im Boarding-Haus. Die verfallende Garnisonskirche fiel ihm besonders ins Auge. Wäre es nicht eine interessante Überlegung das historische Bauwerk zu erhalten und zum Beispiel als Café oder Cafeteria für die umliegenden Unternehmen zu nutzen? Wer weiß?

(Das Interview wurde im August 2017 geführt.)

Prof. Dr. Michael Schulz

Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH
Weinbergweg 23
06120 Halle (Saale)

Telefon: +49 (345) 2795 5610
E-Mail: info@imprognostics.com
Internet: www.imprognostics.com