Christoph Sichting

Geschäftsführer, point electronic GmbH

Christoph Sichting

Herr Sichting, können Sie sich und Ihr Unternehmen bitte kurz vorstellen!

Mein Name ist Christoph Sichting, ich bin 38 Jahre alt, Jurist und gebürtiger Hallenser. Ich bin verheiratet und habe zwei Söhne. Seit 2014 bin ich Geschäftsführer der point electronic GmbH. Die Firma wurde 1992 von drei ehemaligen Mitarbeitern der Fakultät für Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – ursprünglich als Service-Organisation für Elektronenmikroskope und Mikrosonden – gegründet. Durch erste innovative Entwicklungen Mitte der 90er Jahre, schaffte man es, diese für ostdeutsche Unternehmen sehr schwierige Zeit durchzustehen. So rückte die Digitalisierung analoger Geräte (Ablösung von Polaroid und Kleinbildkamera hin zu PC und Drucker) schnell in den Fokus der Aktivitäten. Bis heute hat sich das Unternehmen einen exzellenten Ruf erarbeitet und liefert inzwischen Elektroniklösungen und Software für eine Vielzahl von Anwendungen der Elektronenmikroskopie.

Mittlerweile beschäftigen wir über 20 Mitarbeiter in Halle (Saale) und unseren Zweigstellen in Potsdam und Cluj/Rumänien und sind weltweit in Projekten, Vertrieb und Service tätig.

Welchen unternehmerischen bzw. gesellschaftlichen Impact sehen Sie für Ihre Produkte/Ihre Dienstleistungen?

Wir schaffen mit unseren Produkten und Dienstleistungen einen sehr interessanten Spagat: Zum einen befassen wir uns mit high-end Entwicklungsprojekten – Einzelsystemen und Kleinserien für spezielle Applikationen in Industrie und Wissenschaft. Hierbei handelt es sich nicht selten um Projekte, in denen wir uns auf absolutem Neuland bewegen. Wir schaffen die Grundlagen um neuartige Versuchsaufbauten zu realisieren. Zum anderen bieten wir Serienprodukte für eine möglichst große Anzahl von Anwendern mit Standartapplikationen. Hierbei steht der Versuch im Mittelpunkt, etablierte Verfahren und Technologien zu vereinfachen, zum Beispiel durch die Einführung von Automatisierungen, auch in niedrigeren Preissegmenten – um damit den Zugang zur Elektronenmikroskopie für eine Vielzahl von Menschen zu vereinfachen.

Eine Produktlinie, die sich wachsender Beliebtheit erfreut, sind unsere Modernisierungen von Elektronenmikroskopen (SEM & TEM). Hier bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, veraltete und fehleranfällige Steuerungen solcher Geräte komplett zu erneuern. Damit liefern wir den Anwendern nicht nur Bedien- und Technologiekonzept BJ 2020, wir leisten damit auch einen Betrag zum Ressourcenschonen, da veraltete Geräte, bei mangelhaften Servicemöglichkeiten, nicht mehr ausschließlich verschrottet werden müssen.

Welche Vorteile bietet Ihnen der Standort Weinberg Campus? Was schätzen Sie am Weinberg Campus?

Entscheidend für unsere Ansiedlung waren verschiedene Faktoren: Durch die vorhandenen Flächen und die stetigen Erweiterungen kann unser Unternehmen unkompliziert und flexibel weiterwachsen. Es besteht ein ständiger Kontakt zu den Verantwortlichen, wodurch auch ein gewisses Maß an Gestaltungsspielraum entsteht. Die Nachbarschaft auf dem Campus, sowie das nähere Umfeld, wäre für jedes Technologieunternehmen interessant. Die Suche nach Kunden und potenziellen Projektpartner beginnt hier buchstäblich im Haus gegenüber. Dies wird natürlich durch die exzellente Infrastruktur unterstützt, die auch meinen Angestellten ein ausgezeichnetes Arbeitsumfeld bietet.

Sachsen-Anhalt hat national und international keinen besonderen Ruf als Technologiestandort. Ich denke, der Weinberg Campus kann hier einen Unterschied machen. Mittleiweile handelt es sich hierbei um ein Leuchtturmprojekt mit beachtlicher Strahlkraft, von der alle Anlieger profitieren.

Was wünschen Sie sich aus Unternehmersicht und aus ganz persönlicher Perspektive für den Weinberg Campus? Welche Visionen haben Sie, wie kann/sollte der Campus in 20 Jahren aussehen?

Ich wünsche mir einen bunten, weltoffenen Campus in dem frei gedacht und innovativ entwickelt wird. Außerdem wünsche ich mir einen Ort, der Vorbild ist für die gesamte Region, dass mit Unternehmergeist und Kreativität auch in Sachsen-Anhalt viel zu erreichen ist. Sollten Sie praktische Aspekte ansprechen, so denke ich, ist die Vernetzung der Mieter/Eigentümer untereinander ausbaufähig, gerade was die Ausnutzung von Synergien angeht. 

Fällt Ihnen eine Begebenheit ein, die Sie mit dem Weinberg Campus verbinden?

Ursprünglich hatten wir Anfang 2013 in der Blücherstraße lediglich eine Lagerfläche angemietet, mit unserem damaligen Firmensitz waren wir sehr zufrieden. 2014 wurde uns dann aber eine der alten Offiziersvillen mit parkähnlichem Grundstück auf dem Campus zum Kauf angeboten. Aufgrund der guten Erfahrungen, die wir bereits auf Campus gemacht hatten, und dem Potenzial der Immobile, haben wir uns kurzfristig zum Kauf und Umzug entschieden. Rückblickend war das eine der besten Entscheidungen in der Firmengeschichte: Wir konnten die persönliche und familiäre Firmenkultur in dem neuen Gebäude bewahren, bei gleichzeitig deutlich gestiegener Innovativität und Zukunftsfähigkeit des neuen Standortes. Hier wir haben alle Möglichkeiten uns zu Verwirklichen, in Ruhe zu arbeiten und das Unternehmen zu vergrößern.

(Das Interview wurde im August 2020 geführt.)

Christoph Sichting

point electronic GmbH

Erich-Neuß-Weg 15
06120 Halle (Saale)
Telefon: +49 (345) 1201190
E-Mail: info@pointelectronic.de
Internet: www.pointelectronic.de