Halle bewirbt sich um Zukunftszentrum

15.09.2022

Der Technologiepark Weinberg Campus als Schauplatz tiefgreifender Transformationsprozesse unterstützt die Bewerbung der Stadt Halle (Saale) als Bundesstandort für das künftige „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Das Zukunftszentrum soll neues Wissen zu gesellschaftlichen Transformationen durch Forschung und Dialog generieren und dieses sicht- und erlebbar machen, um für aktuelle und künftige Transformationen zu lernen. Es soll eine Ausstrahlung in Deutschland und in mittel- und osteuropäische Nachbarländer haben und dafür vielfältige Kooperations-, Dialog- und Kommunikationsformate anbieten. Auch der

Bis 30. September 2022 müssen alle (bisher acht) Bewerberstädte ihre Unterlagen einreichen. In diesem Zeitraum ist die Stadt aufgefordert, darzustellen, wie die wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt erfolgreich auf ein Zukunftszentrum, welches auf exzellente Forschung und einen großen Besucherkreis ausgerichtet ist, einbringen können.

Ziel ist, Akteure aus Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft sowie die breite Öffentlichkeit einzubeziehen – und das bereits jetzt in der Bewerbungsphase. Dafür bietet die Stadt Halle in Kooperation mit ihren Unterstützerinnen und Partnern unter anderem Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops.

Warum Halle? „Es ist ein Ort, der eigene Transformationserfahrungen hat, kulturelle und künstlerische Kreativität aufweist und Teil einer international wie interdisziplinär ausgerichteten Wissens- und Forschungslandschaft ist“, sagt Bürgermeister Egbert Geier.

Bekäme Halle den Zuschlag, soll das Zukunftszentrum auf dem Areal an der Volkmannstraße in unmittelbarer Nähe zum Riebeckplatz entstehen. Ziel der Bundesregierung ist es, im kommenden Jahr einen Architekturwettbewerb auszuloben und 2026 mit dem Bau zu beginnen. Die Eröffnung ist für 2028 geplant. Der Bund investiert in den Neubau inklusive Planung und Ausstattung bis zu 220 Millionen Euro. 180 Arbeitsplätze sollen entstehen. Es wird mit bis zu 1 Million Besucherinnen und Besucher pro Jahr gerechnet.

Worum geht’s bei dem Zukunftszentrum?

Die Bundesregierung will nach 32 Jahren deutsche Wiedervereinigung die erlebten Transformationserfahrungen sichtbar und erlebbar machen mit einem künftigen Ort für Dialog und Begegnung, um Kultur zu erleben mit einem Galerie- und Veranstaltungszentrum sowie einem Ort des Forschens mit einem Wissenschaftsinstitut.  

Mit welchem Ziel?

  • Zusammenhalt in der Gesellschaft durch Perspektivwechsel, Erfahrungsaustausch und Reflexion stärken
  • Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte meistern
  • als kreativer Ort persönliche Begegnung, Wissensaneignung, kritische Debatten, Auseinandersetzung und bürgerschaftliche Partizipation fördern
  • wissenschaftliche und kulturelle Aufarbeitung der Lebensleistung der Ostdeutschen aufzeigen
  • Erinnerungskultur pflegen, um demokratische Bestrebungen in Ost- und Mitteleuropa vor der deutschen Wiedervereinigung anzuerkennen und zu würdigen
  • durch gegenseitiges Verständnis den Zusammenhalt in Deutschland fördern
  • europäische Perspektive und damit Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Zustimmung für Europa stärken

Es gibt viele gute Gründe für den künftigen Standort in Halle (Saale):

  • Stadt in Ostdeutschland und Region der Transformation und des Strukturwandels in Geschichte, Gegenwart und Zukunft
  • zentrale Lage in Deutschland und Mitteleuropa mit internationalen Kontakten in ganz Europa
  • zentraler Standort in der Stadt
  • Freizeit- und Kulturangebote zu Fuß zu erreichen
  • Verfügbarkeit und Baufreiheit des geplanten Standortes am Riebeckplatz gegeben
  • hervorragende verkehrstechnische Anbindung
  • Hotelbetten und Übernachtungsmöglichkeiten in ausreichender Menge vorhanden
  • über 500 Jahre Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte, Sitz der Leopoldina und dreier Hochschulen
  • Hochburg der Kunst-, Medien- und Kulturszene und Sitz der Bundeskulturstiftung
  • Synergieeffekte durch erfolgreiche Kooperations- und Innovationsorte, u. a. Designhaus, Technologiepark Weinberg Campus, Mitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ)

Halle (Saale) nimmt diese Herausforderung selbstbewusst an:

  • dank seiner wechselvollen Stadtgeschichte, in die ältere und jüngere Spuren von Umbrüchen und damit gemachten Erfahrungen eingeschrieben sind;
  • dank seiner zentralen Lage im mitteldeutschen Raum, in dem die äußerlichen Spuren und mentalen Nachwirkungen der Strukturbrüche, die diese altindustrielle Verdichtungszone seit den 1990er Jahren zu bewältigen hat, sich mit den ökonomischen, politischen und sozialkulturellen Herausforderungen des neuen sozial-ökologischen regionalen Strukturwandels verbinden;
  • dank seiner Scientific Community, welche gerade die Themen einer „Ongoing Transformation“ seit Jahrzehnten intensiv, interdisziplinär, unter Einbeziehung regionaler Wissenspotenziale und Erfahrungshorizonte sowie im Rahmen von europa- und weltweit ausgelegten Kooperationen wissenschaftlich bearbeitet;
  • dank seiner vielfältigen Angebote an Kunst und Kultur, die das Leben der Stadt traditionell wie gegenwärtig prägen und unter denen sich unschwer Zeugnisse kreativen Umgangs mit Themen der Transformation finden; dank seiner Stadtgesellschaft, welche die fortwirkenden Brüche und Dynamiken der Transformation im spannungsreichen Nebeneinander von sozialer Segregation und bürgerschaftlichem Zusammenhalt nicht nur widerspiegelt, sondern auch in vielfältige bürgerschaftliche Aktivität übersetzt;
  • dank seiner Möglichkeiten, für das künftige Zukunftszentrum einen Standort in der Mitte der Stadt anzubieten, der architektonisch ein markantes Zeichen setzt, der von überall her gut erreichbar ist, dessen Areal vielfach begehbar und bei Bedarf baulich erweiterbar ist

Der Standort:

Das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation findet seinen idealen Ort am national, regional und lokal bedeutsamen Verkehrsknotenpunkt Riebeckplatz. Die Gäste des Zukunftszentrums gelangen von dort aus zu Fuß oder über ein hervorragend ausgebautes Nahverkehrssystem in ihre Hotelunterkünfte sowie die Orte des vielfältigen kulturellen und sportlichen Angebots der Stadt Halle (Saale) und ihrer Region.

So könnte es aussehen:

Es entsteht ein Gebäudekomplex für Forschung, Bildung und Begegnung mit Büros, Konferenz- und Veranstaltungsräumen, Ausstellungsflächen, Aussichtsplattform und viel Platz für Zukunftsgestaltung. Die Bundesregierung startet einen Architekturwettbewerb, wenn der Standort ausgewählt wurde.