Dr. Victor Klimyuk
Geschäftsführer, Icon Genetics GmbH
Können Sie sich bitte kurz vorstellen und Ihren Forschungsgegenstand skizzieren?
Mein Name ist Victor Klimyuk, ich bin in der Ukraine geboren und habe an der University of Kiev mein Biochemie-Studium abgeschlossen. Viele Jahre lang habe ich im Ausland gearbeitet, beispielsweise am John Innes Centre in Norwich, England und war in den letzten 19 Jahren in Halle (Saale) für die Icon Genetics GmbH als Geschäftsführer tätig. Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und fokussiert sich auf die Entwicklung von Biopharmazeutika auf Basis einer pflanzenbasierten, eigens geschaffenen Entwicklungsplattform.
Welchen Stellenwert hat Ihre Forschungsarbeit im nationalen und internationalen Kontext?
Seit August 2015 sind wir Tochterunternehmen des japanischen Denka Konzerns und zur Zeit fokussieren wir uns auf die Verwendung unserer pflanzenbasierten Plattform für die Entwicklung und Produktion von diagnostischen Reagenzien und Impfstoffen.
Icon Genetics entwickelt derzeit eine Impfung gegen den Norovirus. Dies ist ein sehr wichtiges Produkt im nationalen sowie internationalen Kontext, da aktuell noch keine Impfstoffe dieser Art auf dem Markt existieren. Jedes Jahr werden 700 Millionen Norovirus-Krankheitsfälle festgestellt, 200 Millionen Fälle davon betreffen Kinder und es gibt keinen Impfstoff.
Man konnte viel über Ihre Mitarbeit an einem Impfstoff gegen Ebola lesen…
Unser Kollegium aus den USA verwendet unsere Technologie, um therapeutische Antikörper herzustellen für die Behandlung von an Ebola erkrankten Menschen. Dabei handelt es sich um einen Antikörper-Cocktail, aber keinen Impfstoff.
Welche Vorteile bietet die Arbeit am Weinberg Campus? Was schätzen Sie am Weinberg Campus?
Ich denke, dass besondere Vorteile des Weinberg Campus natürlich die gute Infrastruktur und das professionelle Umfeld sind. Dieses ist nützlich, um beispielsweise Mitarbeitende zu rekrutieren. Aber auch die Verfügbarkeit von Forschungsinstitutionen in sehr naher Umgebung bietet uns Zugang zu Fachkräften und Forschungsausrüstung, um uns in internen Projekten zu unterstützen.
Was wünschen Sie sich aus Unternehmersicht und aus ganz persönlicher Perspektive für den Weinberg Campus?
Tatsächlich arbeiten wir, zusammen mit dem Weinberg Campus Management, bereits an einer Expansion von Icons Infrastruktur in Halle (Saale). Die finale Entscheidung wird von der Unternehmensführung in Tokyo getroffen, aber wir freuen uns schon darauf, Bauland hier zu erwerben. Dafür haben wir die Unterstützung des TGZ, auch von der Stadt Halle (Saale) und der Landesregierung Sachsen-Anhalt. Wir können uns also nicht beschweren.
Fällt Ihnen eine lustige Begebenheit ein, die Sie mit dem Weinberg Campus verbinden?
Ich würde niemals witzige Geschichten erzählen, wir sind ernsthafte Fachleute. Aber ich kann versichern, dass es viel Spaß macht hier zu arbeiten.
(Das Interview wurde im August 2019 geführt.)
Icon Genetics GmbH
Weinbergweg 22
06120 Halle (Saale)
Telefon: +49 (0) 345 55 59 88 6
E-Mail: info@icongenetics.de
Internet: www.icongenetics.com