Dr. Michael Hahn
Geschäftsführer ECH Elektrochemie Halle GmbH
Herr Dr. Hahn, können Sie sich und Ihr Unternehmen bitte kurz vorstellen!
ECH entwickelt und produziert seit 1992 Analysenmessgeräte für die Laboranalytik, Online-Überwachung und Prozesstechnik, sowie den mobilen Vor-Ort-Einsatz. Neben Standardprodukten fertigt ECH auch individuelle analytische Lösungen und kundenspezifische Steuer- und Regelsysteme. Ich persönlich habe das Unternehmen 1992 mitgegründet und bin seit Anfang 2005 alleiniger Geschäftsführer.
Welchen unternehmerischen bzw. gesellschaftlichen Impact sehen Sie für Ihre Produkte und Dienstleistungen?
Mit den Geräte- und Verfahrensentwicklungen der letzten Jahre haben wir uns inzwischen eine stabile Marktposition sowohl auf dem nationalen als auch auf dem internationalen Markt erarbeitet. Als wesentlicher Erfolgsfaktor ist das vorhandene Know-how auf dem Gebiet der Analytik zu nennen.
Für die entwickelten und in Serie produzierten Analysengeräte entwickelt ECH eigene analytische Standards. Hierzu arbeiten wir in verschiedenen DIN, ISO- und ASTM Norm-Komitees und überführen so unser analytisches Know-how in entsprechende Normen. ECH erarbeitete als Mitglied im DIN-Normausschuss aktuell die neue DIN 38405-27 „Bestimmung von Sulfid durch Gasextraktion“. In dieser Norm finden aktuellste wissenschaftliche Ergebnisse Einzug, das ist der Anspruch des DIN. Bei unserer Antragstellung beim DIN wurden wir sofort aufgerufen, nicht nur diese Norm zu erarbeiten, sondern gleich noch drei weitere bestehende Normen auf diesem Gebiet mit zu vereinheitlichen. Nach Fertigstellung ist die neue Norm seit 2017 faktisch Gesetz für alle analytischen Labors, die Sulfid zu bestimmen haben. – Das ist Wissenschaft vom Weinberg Campus!
Inzwischen sind wir ebenfalls Mitglied im amerikanischen Normungskomitee ASTM (American Society for Testing and Materials) und erarbeiten derzeit drei internationale Normen zur Wassergehaltsbestimmung in Ölen und verflüssigten Gasen.
Was schätzen Sie am Weinberg Campus?
Der Standort bietet die Möglichkeit der Kooperation zwischen Unternehmen und den Forschungseinrichtungen. In der Vergangenheit konnten so zahlreiche FuE-Themen erfolgreich bearbeitet werden. Mit dem GMBU e. V. besteht hier zum Beispiel eine langanhaltende erfolgreiche Kooperation. Mit dem FuE-Vorhaben zur Entwicklung eines Gasextraktors aus Ölen konnten wir in die Best-Practice-Liste des Förderprogramm Pro-Inno aufgenommen werden.
Was wünschen Sie sich aus Unternehmersicht und aus ganz persönlicher Perspektive für den Weinberg Campus?
Die Vernetzung auf dem Campus sollte weiter verstärkt werden. Kooperationen der Mitglieder untereinander sollten stärker ausgebaut werden. Exklusiv-Angebote für Mitglieder zu Fragen der Geschäftsentwicklung können den Standort attraktiver machen.
Fällt Ihnen eine Begebenheit ein, die Sie mit dem Weinberg Campus verbinden?
ECH hat sich bereits vor mehr als 20 Jahren mit der Entwicklung von Elektro-Fahrrädern beschäftigt. Anlässlich eines Besuches des ehemaligen Außenministers Klaus Kinkel im TGZ wurden von ihm die Elektrofahrräder getestet. In Sekundenschnelle entschwand er damit seiner Security-Mannschaft und umkreiste das TGZ-Gebäude.
(Das Interview wurde im August 2018 geführt.)
ECH Elektrochemie Halle GmbH
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