Verovaccines entwickelt innovativen Impfstoff
Der erste Ausbruch der Blauzungenkrankheit (BTV-3) in Deutschland wurde am 12. Oktober 2023 festgestellt, und seither breitet sich das Virus landesweit aus. Besonders Schafe und Rinder sind von der Krankheit betroffen, die durch Mücken übertragen wird. Mit mehr als 3.500 gemeldeten Fällen bis Mitte August 2024 und weiteren Ausbrüchen in ganz Deutschland ist die Lage alarmierend.
Im Kampf gegen diese Tierseuche hat die Bundesregierung die Anwendung von BTV-3-Impfstoffen im Rahmen einer Eilverordnung gestattet. Diese Impfstoffe, die von verschiedenen Herstellern entwickelt wurden, sind jedoch noch nicht zugelassen. In dieser angespannten Situation hat das biopharmazeutische Unternehmen Verovaccines, ansässig im Technologiepark Weinberg Campus in Halle (Saale), innerhalb kürzester Zeit eine bahnbrechende Lösung entwickelt.
Am 8. Oktober 2024 verkündete Verovaccines die erfolgreiche Entwicklung eines innovativen Impfstoffs gegen den aktuellen BTV-3-Ausbruch in Europa. Durch den Einsatz einer neuen Technologie konnte das Unternehmen innerhalb weniger Wochen die ersten Impfstoffe generieren und 70 % der notwendigen Zulassungsunterlagen bereits in sieben Monaten erstellen. Dieser Impfstoff basiert nicht auf klassischen Viruspräparaten, sondern auf synthetischen Ausgangsstoffen und besitzt die sogenannte DIVA-Fähigkeit. Diese ermöglicht die Unterscheidung zwischen infizierten und geimpften Tieren, was entscheidend für effektive Bekämpfungsstrategien ist.
Die Innovationskraft von Verovaccines zeigt, wie die neue Technologieplattform in kurzer Zeit auf verschiedene Erreger anwendbar ist und eine effiziente Impfstoffentwicklung ermöglicht. Das Unternehmen rechnet mit einer Notfallzulassung des Impfstoffs noch in diesem Jahr, was Hoffnung für betroffene Tierhaltungen in Deutschland bedeutet.
Dr. Hanjo Hennemann, CEO von Verovaccines: „Die schnelle Entwicklung dieses BTV-3-Impfstoffs zeigt deutlich die Leistungsfähigkeit unserer umfassenden Technologieplattform. Wir beabsichtigen auch, die neuen Entwicklungskapazitäten des Unternehmens zusammen mit Partnern in gemeinsamen Entwicklungen zu nutzen und weitere Investoren zu gewinnen“. Prof. Dr. Sven-Erik Behrens, CSO: „Dieser Erfolg wäre ohne unser großartiges 12-köpfiges Team und die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, das das nationale BTV-Referenzlabor in Deutschland betreibt, nicht möglich gewesen“.
Verovaccines bleibt damit ein innovativer Akteur auf dem Gebiet der Tierimpfstoffe und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit, die nicht nur erhebliches Tierleid verursacht, sondern auch wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft nach sich zieht.